Ein Comeback schlägt Wellen

Ein türkisches Restaurant als Inspiration – und demnächst Aufführungsort

Das Comeback des Musikers Stefan Signer alias Infrasteff mit der Komposition «I go to Turkey» soll Ende März im St. Galler Restaurant Limon zu erleben sein.

Von Andreas Stock

«Der Artikel vom 11. November hat eingeschlagen wie ein Meteor. Noch selten habe ich so viel Resonanz erfahren», hatte Stefan Signer per Mail geschrieben. Was ist geschehen? «Der Text über mein Comeback als Infrasteff mit der Komposition ‘I go to Turkey’ hat unerwartet grosse Eigendynamik bekommen», erklärt er am Telefon. Im Restaurant Hintere Post, wo er arbeitet, hätten dann beispielsweise Gäste gesagt: «Wir kommen beim Künstler essen.»

Zur Erinnerung: Nach einer kreativen Pause von zehn Jahren hatte sich Stefan Signer wieder ans Komponieren gemacht: Entstanden ist der erste Teil eines Musikstücks, das sich um Menschen und Begegnungen in türkischen Restaurants dreht. Neben eigenen Reiseerlebnissen in der Türkei diente Signer vor allem das Restaurant Limon an der Linsebühlstrasse als Inspiration.

Bericht in türkischer Zeitung
«Der Mahmut Özdemir weiss gar nicht mehr so recht, wie ihm geschieht», sagt Stefan Signer. Sehr oft sei der « Limon »-Wirt schon gefragt worden, wann «I go to Turkey» aufgeführt werde. Ausserdem habe ein türkischer Journalist den «Tagblatt»-Artikel aufgegriffen und für die Zeitung «Hürriyet» einen Beitrag über das « Limon » geschrieben, das Thema eines Musikwerks werden wird. «Die Komposition wird auch als ein Beitrag zu den türkisch-schweizerischen Beziehungen verstanden», sagt Signer. Und so sei es mittlerweile zu einigen interessanten menschlichen Begegnungen gekommen. Das wirkte sich auch auf die Musik von Infrasteff aus, der nun Einflüsse der Popmusik aus der Südtürkei sowie der türkischen Ethnomusik aufgenommen hat: «Ich habe soeben eine Art türkischen Popsong über das ‘Limon’ geschrieben», verrät er.

Es wird eng
Sehr zufrieden war Stefan Signer mit der Uraufführung eines ersten Satzes seiner Komposition für Sopran, Flöte und Klavier, die anfangs November in Luzern im Rahmen eines Kammermusikabends zu hören war. «Die Leute haben geschmunzelt und zwischendurch gar gelacht, was man sonst ja kaum in einem solchen Konzert erlebt», freut sich der Musiker. Er ist noch immer damit beschäftigt, das Werk fertig zu komponieren. Zeitlich wird es ziemlich eng – die Aufführungen in St. Gallen sind für den 28./29. März vorgesehen. «Zum Einstudieren mit den Musikern bleibt da wenig Zeit.» Räumlich eng dürfte es auch im «Limon» werden, denn allzu viel Platz hat es im türkischen Lokal nicht.

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